UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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Glosse über den Film Von Franz Blei Wa Was man so akademisch gegen den Film vorbringt, wie daß er unkünstlerisch, geschmackverderbend usw. sei, das kann man gegen den Roman, das Theaterstück, Musiken und Bilder ebenso sagen, denn die Mehrzahl dieser künstlerischen Aeußerungen ist für einen höheren, feineren Geschmack abscheulich und ungenießbar. Es liegt also nicht am Film, sondern am schlechten Geschmack der Masse, die einen schlechten Film, einen dummen Schundroman, ein albernes Theaterstück, ein Kitschbild lieber hat als das Gute. Das Filmstück muß so wenig von sich selbst aus schlecht sein wie der Roman oder ein Bild. Ich habe ganz vorzügliche Filmstücke gesehen, deren geschriebene RomanUnterlage ich nie über die erste Seite gelesen hätte. Ich habe Film-Lustspiele, wie „Rund um die Ehe", gesehen und mich mit allem künstlerischen Anstand dabei unterhalten, glücklich, daß hier kein Text gesprochen wurde, der mit seinen Banalitäten mich nur aus dem Theater getrieben hätte. Und wie mir geht es vielen, welche in der Kunst sehr hohe Ansprüche stellen. Gewiß ist beim Film, der für Massen produziert, außerordentlich viel schlechtes Zeug. Ratlose Unternehmer, ungebildete Kinopächter, trübste Literaturexistenzen, sehr zweifelhafte söge nannte Regisseure verwirtschaften da Geld und Arbeit für nichts. Aber gewiß nicht mehr lange. Die gesehene gute Arbeit bringt den dümmster. Kinobesucher darauf, das Schlechte abzulehnen. Die Unfähigen werden von einem zweifelhafter werdenden Geschäft die Hände lassen. Und gibt es schon Banales, — Gott, das Leben ist es ja zumeist auch! man schwarz weiß besitzt Der Anstands-VC^auwau