UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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Wie rette ich mich nach Kinoschluß nach Hause? Einige ViZinie, sich auf der Plattform der Elektrischen ziel und zeitgemäß zu benehmen Das beste ist, du wirfst dich mit der ganzen Wucht deiner Körperfülle auf die Plattform der nächsten vorüberfahrenden Elektrischen. Durch dieses Bravourstück wirst du dir sicherlich schon von vornherein, dafür zeugen die verschiedenen „Ahs" und „Ohs" hemmungsloser Bewunderung, die Achtung der anderen Mitfahrenden erwerben. Solltest du zufällig noch etwas Bewegungsfreiheit haben, so nimm ja nicht etwa mit deinem Nachbar seitliche Tuchfühlung, sondern wende ihm deine volle Kehrseite zu. So wird er dir niemals die Geldtasche aus der Brusttasche mopsen, ja sogar, zumal er die Haltestellen nicht mehr übersehen kann, dir rücksichtsvoll in Kürze einen größeren Radius für deine Persönlichkeit verschaffen. Ist die Plattform sehr besetzt, und du hast nach langem Suchen einen Ruhepunkt für deinen ermüdeten Fuß auf einem anderen gefunden, so sei immer gewärtig, daß er dir trotz aller Vorsicht entgleiten kann. Es ist zwar grade heutzutage niederträchtig, jemanden den Stützpunkt zu entziehen, aber du mußt immer mit der Brutalität deiner Mitmenschen rechnen. Fremdwörter wie, .Pardon!" mußt du selbstverständlich immer meiden, lüfte desgleichen nie den Hut, was bei der scharfen Abendluft bekanntlich nur den anderen zuträglich ist. Bist du noch ein paar Haltestellen von deinem Endziel entfernt, so umklammere mit beiden Händen fest die Haltestangen des Abstiegs. Die Schaffner werden dir, auch wenn du kein Billet hast, sicherlich heimlich Dank dafür wissen, daß du so manchen von dem unverzeihlichen Leichtsinn, vorzeitig abzuspringen, bewahrt hast. Tipsy. Die Wette Als der stimmgewaltige, aber auch kraftgewaltige Michael Bohnen noch am Künstlerstammtisch des Wiesbadener Ratskellers tagte oder vielmehr nächtigte, gab er des öfteren Proben seiner seltenen Muskelstärke zum besten. So wettete er einst in vorgerückter Stunde, den schweren, eichenen Stammtisch nebst einem Zecher und sechs vollen Humpen drauf derart zu stemmen, daß von dem edlen Naß kein Tropfen verlorenginge. Der biedere Ratskellerwirt, eine zentnerschwere Buddhafigur, hielt die Wette, stieg höchsteigen auf den Tisch und ließ die gefüllten Maßkrüge anschwirren. Bohnen packte mit einer Hand den gewichtigen, halbmeterstarken Fuß des Stammtisches; langsam, in stetem Tempo hob sich das Monstrum zur Decke, höher und immer höher, das rote Gesicht des Wirts tauchte etwas bläulich im Kronleuchter unter, Klirren, — Kurzschluß, — aber unentwegt hält Bohnen seine Last empor. Doch als das Licht wieder aufflammte und Mann und Maus von der Decke herabsegelten, hatte Bohnen seine Wette trotzdem verloren. Die Humpen, aus denen kein Tropfen verlorengehen sollte, waren trüb und leer. Das Luder von Wirt hatte sie oben ausgesoffen! Phot. D'Ora JVlarta Cor da