UFA Magazin (Aug 1926-Jan 1927)

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Q^on ffoseßli Cffelmoni Ein paradiesischer Landstrich. Wenn wirklich das biblische Eden existiert hat, so kann es nur in Südkalifornien gewesen sein. Und dort haben sich die Filmfabrikanten angesiedelt. Diese Unternehmer zogen aber nicht dahin, um der ganzen Welt ein Mitgenießen an all dem Schönen und Wunderbaren zu gestatten. Wein geschäftliche Motive waren der Hintergrund. Es war die ewige Sonne, die des Filmfabrikanten Liebling ist, die ihm gestattet, die Herstellung zu beschleunigen. Ewige Sonne! Ewig lachender und blauer Himmel! „HOLLYWOOD!" Nicht nur die Stadt im schönsten Lande, nicht nur die wunderbar tropische Umgebung, im Hintergrunde die schneebedeckten Bergriesen, sondern auch die Stadt der schönsten Menschen. Als im Jahre 1914 die ersten Filmleute nach Kalifornien zogen, machten die Stars, das kaufmännische — und das technische Personal trübe Gesichter. Die Reise hätte man schon gerne gemacht, aber ständig dort bleiben? Damit wollten sich die wenigsten befreunden. Die Feuerpolizei in New York verbannte 1914 plötzlich alle Filmateliers aus dem Stadtbereich. Kein Widersrand, keine einstweiligen Verfügungen halfen. Herr Lämmle war klug. Er begann seine Universal-Filmstadt zu bauen und andere folgten. Grundstücke, die man im Februar 1914 um einige Dollars fast geschenkt bekommen hatte, schnellten im Preise wie Wolkenkratzer in die Höhe. Alle Welt in Kalifornien wurde vom Grundstückhandelsfieber gepackt und begann zu spekulieren. So konnte es nicht fehlen, daß die später eintreffenden Vertreter der Filmfirmen enorme Preise für ihre Fabriksgrundstücke bezahlen mußten. Der große Boom der Filmstarwanderung nach dem Wes.en setzte 1915 ein. Alles zog nach Kalifornien. Als in den Staaten die Tagesblätter, Magazine und sonsJ^en Zeitschriften immer und immer wieder Artikel von dem riesenhaften Aufblühen der Filmindustrie in Südkalifornien brachten, brach die „Moviedisease" (die Filmkrankheit), die Filmeritis in allen Staaten der Union aus. Die .von den Filmfabrikanten von Zeit zu Zeit veranstalte. en Schönheitskonkurrenzen trugen das Ihrige dazu bei. Eine wahre Völkerwanderung setzte ein. OUT WEST! Wie in den seJgen Goldgräbertagen begann von neuem der Zug nach dem Westen. Nur waren die Filmherrschaften nicht gezwungen, die Strapazen der Reise wie in den vierziger Jahren mitzumachen. In bequemen Pullmancars, mit dem Northern oder Sou hern Expreß legt man die Strecke in einigen Tagen zurück, zu der die Pioniere des Westens seinerzeit Monate brauchten. Nicht alle waren schön, die kamen, um zu filmen, denn es gibt wenig Menschen, die glauben, was ihnen der Spiegel sagt, oder deren Begriffe von Schönheit nicht etwas von der Wirklichkeit abweichen. Die Schönen blieben alle, die weniger Schönen verschwanden, bis auf einen schäbigen Rest. Die vollkommensten Schönheiten der Welt weist heute Hollywood en masse auf, Frauen und Männerl Eine Schar bildhaft schöner Kinder! Keine Sprößlinge der schönen Männer und Frauen in Hollywood. Der Casting-Manager, der Mann, der alle Engagements tätigt, hat die Qual der Wahl, wenn ihn zum Beispiel der Auftrag erreicht, dreißig wunderschöne Frauen, groß, schlank, höchst elegant usw. für eine Aufnahme zu engagieren. Das Radio ruit in allen Hotelhallen und Privatwohnungen die Nachfrage aus und zur festgesetzten Stunde sind nicht dreißig, sondern dreihundert der schönsten Mädchen und Frauen der Welt in der Castingoffice versammelt. Vielfach ist es vorgekommen, daß reiche Männer nach den Filmstädten fuhren, um dort eine Frau zu finden. Doch die Ehe lockt diese Schönen nicht. Ihnen ist Kalifornien, Film, Ruhm und Anbetung der ganzen Welt weit mehr als ein reicher Mann. Auf diese Art sind die weltberühmten herrlichen Stars erstanden und erstehen immer noch. Ueber Hollywood kursieren in der ganzen Welt die wildesten Gerüchte. Di**