UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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Der Re heohacktet d? ^egisseur P W . Murnau, der Spielleiter von „Der letzte Mann während einer Aufnahm* wenn das nicht langt — noch die Nacht. Sein Erkennungszeichen: kleine Pfeife um den Hals, riesiges Megaphon in der Hand. Er ist der eigentliche Schöpfer des Films. Er muß alles wissen, in alles sich hineinfühlen können. Er muß die Fähigkeiten eines Dramaturgen, eines Schauspielers, Malers, Musikers, Technikers und Organisators in sich vereinen. Das von ihm ausgehende Fluidum bestimmt den Film. Er hat größere Freiheiten als der Theaterregisseur. Denn er ändert am Manuskript vor und während der Aufnahmen. Er improvisiert unvorhergesehene Szenen; andere wieder streicht er. Seine Arbeit ist also — wenigstens heute noch — nicht zu trennen von der des Autors. Alles hängt an ihm. Der Theaterregisseur hat eine Welt zu ordnen, der Filmregisseur hat eine Welt zu erschaffen sagt Joe May. Der Film ist eine brutale Nervensache. Der Schauspieler ist gezwungen, zwischen Staub, Lärm, grellem Licht, hantierenden Arbeitern das Letzte DER MANN AM MEGAPHON REGISSEURE BEI DER ARBEIT VON STEFAN LORANT Der Filmregisseur! Seine Losung: Nichts ist unmöglich! Sein Arbeitsfeld: die weiten Eisfelder des Nordens und die Wüste Sahara, die Höhen des Mont Blanc und dieTiefen der Bergwerke, die Hügel der Rehberge und das Glashaus io Neubabelsberg. Seine Arbeitszeit: der ganze Tag, und Szene „Tartüff" id ,, Faust" herzugeben. Das Manuskript des Dichters, auf der Bühne ein fester Grund, zu dem man immer wieder zurückkehren kann, um frische Kräfte zu schöpfen, wird zwischen den Aufnahmeapparaten zur leblosen Materie, der der Regisseur erst Atem und Seele geben muß. Licht, Raum, Menschen, das ganze Stück: nichts ist da, nichts lebt. Erst der Regisseur formt das Chaos zur Gestalt DerSchauspieler spielt beim Film Szenen, die in der Aufnahmefolge oftmonatelang auseinander liegen. Was am Theater der Arbeitvon Wochen, dem Wissen um das Stück, de» Einspielung mit den Partnern überlassen werden kann: dei Filmregisseur muß es in einer Stunde mit Menschen, die nui die aufzunehmende Szene beurteilen, herausholen. Die Ursprünglichkeit des Spiels beruht auf der Frische dei Regie, die Richtigkeit der Gebärden ist abhängig von den Augen des Regisseurs, die Wirkung kann nur durch die Suggestivität des Spielleiter» geschaffen werden. JtfeJir Temperament! — der Regisseur Korda seiner Frau Maria Corda tu