UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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sie ihre Intentionen den Schauspielern aufs präziseste übertragen. Reibungslos geht dann die Arbeit vonstatfen. Zu den größten Seltenheiten gehört es, daß sie erregt werden. Sie sind eben — wie oben gesagt — Stoiker mit Künstlerseele. Carl Grüne, der X-Filme drehte, soll nur einmal aus der Fassung gekommen sein. Er arbeitete mit einer bekannten Schauspielerin (ihren Namen verschweigt er), die . . na . . nicht sehr schöne Beine hatte. Man versuchte diesen Mangel bei den Aufnahmen möglichst zu kaschieren, durch Vorstellen von Sesseln und anderen Gegenständen. Es kostete Mühe. Trotzdem fragtedie Diva fortwährend : „Herr Regisseur, sieht man auch meine Beine nicht? . . ." Bis es Grüne zu viel wurde und er sich nicht enthalten konnte zu sagen: „Fräulein, Sie können sicfc darauf verlassen, ich tue mein Möglichstes. Glauben Sie mir, mir sind Ihre Beine entschieden unangenehmer als Ihnen." — — — Wie grundverschieden auch die Arbeitsweise der Regisseure sein mag, eines haben sie alle gemeinsam: eisernen Fleiß, unnachgiebigen Vollendungswillen, völliges Sichauflösen in der Arbeit. Während der Drehperiode gibt es nichts, nichts .... außer ihren Film. Besessen stürzen sie sich jeden Tag neu in die Arbeit und abends warten sie zitternd im Vorführungsraum — genannt Schreckenskammer — auf das Resultat. Wehe, wenn die Szene nicht so geworden ist, wie sie sie sich vorgestellt haben! Die demolierten Wände und arg zugerichteten Stühle eeugen von den Wutausbrüchen der mit der Arbeit unzufriedenen Regisseure. Noch etwas Gemeinsames verbindet sie: der Schwur, nie wieder einen Film zu drehen . . . (der bei jedem neuen Film neu geleistet wird). Als so einem schwörenden Regisseur nach Beendigung der Arbeit sein Mitarbeiter sagte: „Nun können Sie dem Film Valet sagen und sich in einem Sanatorium von den Strapazen erholen," rief strahlend der betreffende Regisseur: „Mensch . . . Sanatorium . . . Großartiger Gedankel . . . Da habe ich weniaatens Ruhe, meinen neuen Film auszuknobeln . . . ich habe nämlich schon eine fabelhafte Idee ... I" Achtung! Aufnahme! Ernst Lubitsch gibt das Zeichen zu dem Beginn einer Freihcht-Szene