UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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Willv rritsch: MEIN JUNGES LEBEN Da ich am 27. Januar 1901 geboren bin, blicke ich noch ver hältnismäßig selten und auch dann nicht mit sehr schwerem Herzen auf meine , .Vergangenheit" zurück. Die Stadt, die die Ehre hat, meine Vaterstadt zu heißen, ist Kattowitz, wo mein Vater Fabrikbesitzer war. Ich wurde auf die Oberrealschuk geschickt und habe die undeutliche Erinnerung, daß ich gerade kein Musterschüler und keineswegs der Stolz meiner Lehrer war Kattowitz schien mir auf die Dauer nicht der richtige Ort für meinen Tatendrang zu sein, und ich zog nach Berlin. Db ich einesteils ungern allein zog und andernteils mich meine Eltern ungern allein ziehen ließen, so zogen sie mit. Mein Vater bestimmte mich für die Ingenieurlaufbahn, ich mich selbst dahingegen für die Bühne. Der Weg des Künstlers begann damit, daß ich dir Kollegs der Technischen Hochschule schwänzte und bei Reinhardt im Deutschen Theater statierte. Nebenbei nahm ich Unterricht und wurde eines Tages zu meiner und meine) Eltern Ueberraschung tatsächlich engagiert — nur mit dem Unterschied, daß meine Ueber rasch ung ungeteilt freudig war, während die meiner Eltern sich aus gemischten Gefühlen zusammensetzte. Jedenfalls war ich nun Mitglied des Deutschen Theaters und spielte längere Zeit „tragende Rollen", nämlich solche Personen, die irgend etwas zu tragen hatten, jedoch weniger Schicksale uno Leiden, als Servierbretter, Stühle und Mäntel I Trotz dieser bescheidenen Art meines Auftretens weckte ich das Interesse meiner großen Kollegen Paul Hartmann und Mady Christians die damals auch schon Filmkanonen waren. Sie machten den Regisseur Benjamin Christensen auf mich aufmerksam, er lieb mich zur Probeaufnahme kommen — sie gelang, und einen Tag später unterschrieb ich meinen Vertrag bei der Ufa für den Film „Seine Frau, die Unbekannte". — Als der Film beendet war, nahm ich ein Engagement als jugendlicher Liebhaber nach Bremen an. aber ich habe es nur vier Wochen ausgehalten. Ich wurde kontraktbrüchig und ging zurück nach Berlin, wo ich drei Monate stellungslos Luftschlösser aufbaute, bis die Ufa mit dem mehrjährigen Vertrag winkte. — „Blitzzug der Liebe",, .Tänzer meiner Frau", „Farmer aus Texas" sind die hauptsächlichsten Stationen bis zum „Walzertraum", der der große Erfolg auch für mich wurde. — Seit der „Keuschen Susanne" habe ich mich zum Militaristen ausgebildet, denn sowohl in den „Sieben Töchtern der Frau Gyurkovicz" wie in der „Seligen Exzelenz" und in dem eben begonnenen „Letzten Walzer" trage ich die feschesten und schneidigsten Uniformen — hoffentlich zur friedlichen Freude des Publikums! Ueber mein Innenleben soll ich auch noch etwas erzählen? Ich habe keines — ich muß zur Aufnahme! . .Dir keusch* Susanne" , ,Der Tänzer meiner Frau ..Der Farmer aus Texas ,.Die Tänzer meiner Frau' 5. „Die sieben Töchter dt* Frau Gyurkovicz" 6. „Ein VPalzertraum" 7. ..Di» selige Exzellenz' ^fflj'llys beste Rollen