UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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aenl). Die schauspielerische Begabung ist selbstverständlich eine gute Eigenschaft, denn sie dient vor allem luv liebenswürdigen Verhüllung der vererbten schlechten. Vor den Augen der Welt sind wir das, was wir scheinen — warum sollen wir nicht noch besser scheinen, als wir sind? Und die Augen der Welt sind für uns maßgebend, der Welt, die betrogen sein will. Womit aber um Himmelswillen nicht gesagt sein soll, daß wir sie betrügen, denn wir sind so gute Schauspielerinnen, daß wir die Rolle, die uns der Augenblick aufgibt, so fühlen, daß unsere Persönlichkeit identisch mit Ihr wird. Wenn sich auch die eine oder andere »on uns für die Rolle der Naiven oder Jer Dämonischen besser eignet, so kann man nicht sagen, daß jede Frau ein bestimmtes Rollenfach hat. Gewiß, man kann sich spezialisieren — in einzelnen Fällen zwingen uns die Männer dazu — , aber im allgemeinen spielt die Frau jede Rolle, die der Partner verlangt. WIE DER MANN . Wir Frauen — dieser majestätischste Plural dürfte von vornherein jede Widerlegung meiner nachfolgenden Ausführungen ausschließen! Wenn ich anfangen würde „Ich . . .", so könnte jeder kommen und sagen: „Halt! Erlauben Sie mal!" Aber wenn ich anfange „wir Frauen", so wird niemand zu widersprechen wagen, und ich fange so an, weil ich mich in diesem Fall solidarisch fühle mit meinen Geschlechtsgenossinnen, weil ich weiß, daß ich mit ihnen einig bin, denn ich will sie loben! Also: Wir Frauen sind von Natur aus schauspielerisch ungleich begabter als die Männer. Das ist seit dem auf der Hand liegenden, ins Gesicht springenden Beispiel Evas eine feststehende Tatsache, die sich niemals geändert hat und nicht ändern wird; denn wir sind alle Evas Töchter und haben sowohl ihre guten wie ihre schlechten Eigenschaften geerbt (wofür wir natürlich, was das letztere anbetrifft, nichts kön DAS GESICHT wie es der Vater — Jugendfreund — Diener —