UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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Als sie noch, statiert nahen! Erika Glässner (auf der Schaukel sitzend) und Ossi Oswalda (rechts) als Komßar sinnen in einem Lustspiel (1917) Schärpen ein ,, pikfeines" Abendkleid und machte sich, um ja nicht zu spät zu kommen, schon in der Morgendämmerung auf den Weg. Im Atelier war es wie ein Traum. Lauter elegante Leute. Musik, Stimmung, wunderbare Welt, aber — niemand bemerkte die kleine Ossi, und dabei spielte sie doch so wunderbar . . . Da stellte sie sich kurz entschlossen vor den schwarzen Kurbelkasten und schlug, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, in dem schönen Abendkleid drei wohlgelungene Purzelbäume. Das half! — Sie durfte öfters mitspielen, bis sie eines Tages Hans Krälys Aufmerksamkeit erweckte. Er brachte sie zu Lubitsch, bei dem sie anfangs kleine, dann immer größere Rollen bekam. Die „Austernprinzessin" brachte dann den Welterfolg. Die drei Purzelbäume hatten ihren Ruhm begründet . . . Die männlichen Sterne am Filmhimmel kamen fast alle — wie Ja nnings so trefflich sagt — aus Da!) es zum Film. Fr selbst war ewig in momentaner Geldverlegenheit, und so klapperte er schon als bekannter Reinhardt-Schauspieler sämtliche Filmbüros der Friedrichstrafie ab, um Beschäftigung zu bekommen. Fand aber überall verschlossene Türen. Endlich empfing ihn ein bekannter Sensationsdarsteller und Regisseur und zeigte sich gewillt, ihn zu engagieren. Tages honorar 25 Mark. Jannings strahlte! Und als er eifrig nach dem Manuskript verlangte, sagte man ihm, das sei gar nicht nötig. Es sei doch ganz einfach. Er müsse nur nach einer aufregenden Verfolgung von der Weidendammer Brücke auf einen darunterfahrenden Dampfer springen, fertig! — Das genügte. Jannings türmte aus dem Büro, mit Wehmut an die schöne Gage denkend. Doch er entging seinem Schicksal nicht. Denn bald wurde er von Robert Wiene (dem Caligari-Regisseur) für eine Rolle in dem Film „Fromont jun., Risler sen.", der nach dem bekannten Roman von Daudet verfilmt wurde, mit 40 Mark Tageshonorar engagiert. Die erste Rolle war da! Der Weg zum Ruhm offen . . . Tausend Erinnerungen, reizende Erlebnisse sind mit der ersten Rolle verbunden. So grundverschieden auch die Charaktere und Individualitäten der Künstler sind — in einem sind sie alle einig! Sie möchten den Anfang mit seinen Entbehrungen und Enttäuschungen nicht aus ihrem Leben streichen, und noch einmal möchten sie den Tag — vielleicht den glücklichsten — erleben, an dem sie die erste Rolle bekamen . . . Da spielte der Dämon zum ersten Male . . . Conrad Veidt und Harry Liedtke in dem Film ,,Das Ratsei von Bangalore" (1917)