UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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Wie ein Film entsteht II. Von der Idee bis zum Drehbuch Von Karl Grüne Der Beginn des Films ist die Idee. Und dieser Einfall wird irgendwie und irgendwo geboren, entweder nach tagelangem und nächtelangem Grübeln oder ganz plötzlich, als Kind eines momentanen starken Eindrucks. Wie wurde ich nun zu der Idee meines UfaFilms „Am Rande derWelt" gebracht? Mein letzter Film war beendet, war uraufgeführt, kritisiert. Ich hatte die feste Absicht, mich nach der monatelangen angestrengten Arbeit auszuruhen. Es war ein schöner Tag, und ich legte mich faulenzend auf eine Wiese und ließ mich von der Sonne bescheinen. Herrlich, dieses Nichtstun! Ich träume ziemlich gedankenlos vor mich hin, aber plötzlich beunruhigt mich irgend etwas. „Nicht denken, nicht arbeiten!" verspreche ich mir feierlich, doch das Beunruhigende läßt mich nicht los. Es kreist und kreist — unaufhörlich. Was ist es nur? Am Horizont steht eine Windmühle, deren Rad sich gleichmäf3ig dreht. Im Rhythmus des kreisenden Rades bilden meine Gedanken die Worte „Werden und vergehen, werden und vergehen ! " Immer dieselben Worte, die zu einer Suggestion werden. Und nun löst sich der Gedanke los: .Das soll ein Film werden!" Die Idee war geboren. Die Mühle war der Beginn. Ich sah Bewegung, Tempo, Rhythmus, sah das Bild! Auf den Boden einer Zigarettenschachtel skizzierte ich das Gesicht der Mühle. Nun weiter! Die junge Kornsaat schießt hoch, wird reif, sie fällt unter der Sense des Schnitters, das Korn Die Idee auf dem Boden einer Zigarettenschachtel wird dem Müller ins Haus gebracht, er macht daraus Mehl, das zum Brot des Menschen wird. Und wieder keimt die neue Saat. Die Gedanken gehen weiter . . . Ich sehe, wie eine Mühle brennt, wie das Rad sich weiter dreht, inmitten der Flammen. Da steht das Rad, die brotspendende Mühle liegt vernichtet, und das Rad wandelt sich zum Kreuz, das anklagend in den Himmel ragt . . . Bilderstürmen auf mich ein. Ich komme nicht los von ihnen. Die Bilder werden lebendig. Ich sehe die Einwohner der Mühle, die ihren zufriedenen stillen Tag dahinleben, bis das Feld von schweren Stiefeln zerstampft wird und schwarze Gestalten den Hügel überfluten . . . Mit dem Ausruhen war es vorbei. Es trieb mich, diese Bilder, die mein Auge sah, in Szenen umzusetzen, aber rasch, ehe der Eindruck verraucht war. Noch war keine Handlung da, noch fehlte das Einzelschicksal im Rahmen des Gesamtschicksals. In Tagen, Wochen und Monaten gestaltete sich langsam diese Ol***. Die erste zze