UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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Ellen Richter MEIN LEBEN Elh "W^te gefalle ich Ihnen ? n Richter im 2. Lebensjahr Wenn man erwartet, spannende abenteuerliche Geschehnisse und überraschende Erlebnisse von mir zuhören, so muß ich leider schon jetzt das Geständnis machen, daß ich nichts von diesen Dingen berichten kann, weU einfach der Platz zu klein ist. Ich kann nur einen kurzen Überblick über mein Leben geben, aus dem zu ersehen ist, daß mein Weg bisher ziemlich gerade verlaufen ist. Ich bin Wienerin. Am 21. Juli 1898 hatte ich zum erstenmal das Vergnügen, das Licht der damals noch kaiserlichen Stadt zu erblicken. Meine Eltern waren Ungarn, und von ihnen habe ich die Wesensarten meines Charakters geerot, überschäumendes Temperament und träumerische Sentimentalität. Da ich schon sehr früh einen nicht einzudämmenden Hang für die Bühne zeigte, schickten mich meine Eltern mit 15 Jahren auf die Akademie für darstellende Kunst in Wien, wo ich zwei Jahre studierte und bei der Abgangsprüfung den ersten Preis bekam. Ich wurde darauf, siebzehn Jahre alt, als Naive ans Burgtheater engagiert, und das will schon etwas heißen, wenn man sich erinnert, daß das Burgtheater die bedeutendste Bühne der deutschen Sprache war. Uber Brünn und München kam ich schließlich ans Nollendorftheater in Berlin, hatte hier Krach mit dem Hausdichter des Theaters, Dr. Willy Wolff, mit dessen Auffassung über die Darstellung einer Rolle sich meine Auffassung nicht deckte, und da wir uns anders nicht einigen konnten, beschlossen wir, einander zu heiraten. Der Film reizte mich schon damals, aber mein Mann war ein absoluter Filmgegner. Wenn eine Frau es geschickt anfängt, kann sich ein Mann gegen ihre Überlegenheit nicht wehren. Nun, ich spielte Film, obwohl mein Mann mir mit der Scheidung drohte, ich brachte ihn sogar dahin, sein erstes Filmmanuskript zu schreiben, und heute ist er wie ich dem Film mit Haut und Haaren verschrieben, er ist mein Regisseur und mein Filmschriftsteller. Soll ich die vielen Filme aufzählen, in denen ich bisher gespielt habe? Ich will nur erwähnen, daß Lola Monfez meine liebste Rolle war. Soll idi all die Reisen schildern, die ich für meine Filme gemacht habe? Aus Indien, der Lybischen Wüste, dem Sandmeer Marokkos, den Urwäldern Sumatras könnte ich viel Erstes Auftreten in Btrlin berichten, aber . . . die Seite ist voll! in „Orpheus in der Unterwelt' Das erste Rollenhild in einer Schülervorstellung Ellen Richter in Koff hoch. Charly/ Lola TAontez