UFA Magazin (Jan-Jun 1927)

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Katzenjammer ..Wo Willy gehört zu den hübschesten und bleibendsten meiner nun schon, ach, so langen Filmlaufbahn. „Was ist eigentlich ein Schwips?" fragte irgendein Tiefsinniger während jener Nachtaufnahmen, und Mady antwortete prompt: „Ein Schwips ist, wenn man vergißt, was nicht mehr zu ändern ist!" Ja, mit dem „Walzertraum" fing es an, und dann hat es kaum einen Film gegeben, in dem ich nicht in irgendeiner Szene die mehr oder minder erschütternden Folgen des Alkoholgenusses verkörpern mußte. Wenn ich es überlege, so steigerten sich sogar die Wirkungen von Film zu Film. Der „Tänzer meiner Frau" war recht feucht fröhlich, in der „Keuschen Susanne" nimmt die Beschwipsfheit schon tollere Formen an und ergibt die verwickeltsten Situationen — und „Die selige Exzellenz" fängt gar damit an, daß ich bereits sternhagelvoll im Bilde erscheine — wo soll das enden, um des Himmels willen, wohin soll das führen? Ich habe nun so ziemlich die ganze Welt im Trickbilde verdreht und auf c"en Kopf gestellt gesehen, soll mein nächster Film womöglich vollständig aus weißen Mäusen bestehen? Wird sich das Publikum (besonders das weibliche) neiner Filme nicht schaudernd abwenden von diesem anscheinend unheilbaren Säufer? Aber ich kann ja mit gutem Gewissen versichern, daß nicht immer so viel „Heuriger" getrunken wird wie im „Walzertraum", um die echte Stimmung zu erzeugen. Das wäre ja schlimm, wenn man als Schauspieler nicht einmal einen Schwips „spielen" könnte! Trotzdem erkläre ich aber feierlich, daß ich die Übernahme einer Rolle in einem Film zur Bekämpfung des Alkoholismus leider ablehnen müßte! Schon aus dem Grunde, weil ich mir von dieser Propaganda gar nichts verspreche und mich sogar zu der Prophezeiung versteige, daß dieser Film kein gutes Geschäft werden würde, denn die Welt ist verderbt — warum würden die Leute sonst so unbändig lachen im Kino, wenn ein Beschwipster auf der Leinwand erscheint? Doch nur deshalb, weil sie innigstes Verständnis für den schwankenden Zustand seiner Gestalt haben, weil es jedem von ihnen schon so oder ähnlich gegangen ist und sich daher noch ein Fünkchen Schadenfreude in ihre allgemeine Fröhlichkeit mischt, die bekanntlich besonders läutert und erhebt! ist deine Hose, Willy, " fragt Olga Tschechowa Wer nicht liebt Wem, We/i. Gesang, Der bleibt ein Narr sein Leben lang.